tcm traditionell chinesische medizin

Traditionelle Chinesische Medizin umfasst Kräuter- Diät-Akupunktur-Tuina
Traditionelle Chinesische Medizin umfasst Kräuter- Diät-Akupunktur-Tuina


Was ist Chinesische Medizin?

-Hokuspokus?

-Produkt primitiven oder magischen Denkens?

-Mystisch?

-Zusammenhängendes, logisches System?

 

Die Chinesische Medizin hat ihre Ursprünge im alten China. Das älteste Lehrbuch, das Huang Di Nei Jing (der Klassiker der Inneren Medizin des Gelben Kaisers) ist ca. 300 Jahre vor unserer Zeitrechnung geschrieben worden und gilt heute noch als wichtige Grundlage einer fundierten Ausbildung in Chinesischer Medizin im Osten wie im Westen.

 

Schon sehr früh wurden in China Analogien von Mensch und Natur hergestellt. Aus diesen Erkenntnissen resultierte eine entsprechende Behandlung.


Verschiedene Therapiemöglichkeiten in der Chinesischen Medizin

-Akupunktur

-Moxibustion (Erwärmung von Akupunkturpunkten durch glühende Kräuter)

-Kräuterheilkunde

-Diätetik

-Tuina (Chinesische Massage)

-Qigong, Taijiquan (Bewegungsübungen)

 

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts findet die Chinesische Medizin auch zunehmend Beachtung in Europa.

 

Österreich hat als erstes Land Europas ein von der Ärztekammer anerkanntes Diplom für Chinesische Medizin eingerichtet- das ÖÄK-Diplom für Chinesische Diagnostik und Arzneimitteltherapie.


Gesundheit und Krankheit

Wie entsteht Krankheit? Jede Erkrankung zeigt eine Störung des inneren Gleichgewichts an. Diese Störung kann durch verschiedene Faktoren verursacht sein, wobei häufig mehr als eine Ursache allein zu finden ist.

 

Mögliche Ursachen im Sinne der Chinesischen Medizin sind:

-Angeborene Konstitution: Familienkrankheiten und –tendenzen müssen beachtet werden. Familiäre Erkrankungsneigungen werden in der Chinesischen Medizin in die Diagnose miteinbezogen.

 

-Emotionaler und geistiger Zustand: Belastende Emotionen wie Streß, Sorgen, Ängste, Ärger, Trauer etc. können innere Organe und den Körper insgesamt schädigen, da sie in besonderer Wechselwirkung mit diesen stehen. Umgekehrt können erkrankte, innere Organe emotionale Entgleisungen hervorrufen.

 

-Ernährung: Diätfehler, insbesondere einseitige Ernährung sowie unregelmäßiges Essen und Essen unter Anspannung stören ebenfalls das innere Gleichgewicht des Menschen. Weiters können die oft schlechte Qualität der Nahrungsmittel durch chemische Belastungen und geringen Nährwert oder der exzessive Gebrauch von Genussmitteln wie Kaffee, Nikotin oder Alkohol das innere Gleichgewicht schädigen.

 

-Umweltfaktoren: Traditionell zählen hierzu die klimatischen Faktoren wie Kälte, Wind, Hitze, Feuchtigkeit und Trockenheit. Neben diesen im alten China beschriebenen kosmischen klimatischen Faktoren produzieren wir diese in unserer zivilisierten Welt noch zusätzlich, am Arbeitsplatz, etwa die Kälte in Kühlhäusern, Zugluft durch Klimaanlagen oder in Wohnungen, die feucht sind.

-Trauma: Folgen von Unfällen, Verletzungen, auch Operationen.


Wie behandelt die Chinesische Medizin?

Die Chinesische Medizin diagnostiziert und behandelt nach ganzheitlichen Gesichtspunkten. Symptome und Beschwerden sind nicht als Alarmsignale einzelner Teile des Körpers sondern als Hinweise auf ein Ungleichgewicht des ganzen Organismus zu verstehen. Ziel der Behandlung ist es, dieses Gleichgewicht wieder herzustellen. Dies geschieht durch:

 

-Ausleiten von Störfaktoren, sogenannten pathogenen Energien

-Aufbauen von zu schwachen Energien

-Gezieltes Bewegen von Energien, damit diese wieder in einen harmonischen Fluss geraten

-Aufklärung des Patienten über die für ihn richtige Ernährungsweise und Lebensführung


Was ist Chinesische Kräutermedizin?

Die chinesische Kräutermedizin verwendet vorwiegend Pflanzenteile (Wurzeln, Rinden, Blüten und Blätter), aber auch Mineralien und einige Tierprodukte. Sie alle haben in über zweitausendjähriger Anwendung ihre heilende Wirkung erwiesen.

Heute wird dabei natürlich dem Artenschutz Rechnung getragen. Geschützte Arten aus dem Tier- und Pflanzenreich werden nicht mehr eingesetzt.

 

Ein Grundsatz der Chinesischen Medizin ist die Erkenntnis, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Deshalb werden einzelne Kräuter und Substanzen in der Regel miteinander kombiniert. Jeder Patient erhält so ein individuell auf ihn und seine Krankheitssituation abgestimmtes Rezept.


Bei welchen Beschwerden kann die Chinesische Arzneimitteltherapie hilfreich sein?

Sowohl akute als auch chronische Krankheiten können mit chinesischen Arzneimitteln behandelt werden. Grundsätzlich besteht keine Einschränkung der Anwendbarkeit der Chinesischen Arzneimitteltherapie auf bestimmte Erkrankungen.

Es hängt allerdings von der Schwere und Chronizität der Erkrankung ab, wie schnell chinesische Arzneimittel für den Patienten spürbare Besserung oder Heilung bewirken.

 

-Magen- und Darmerkrankungen: Reizmagen, Reizdarm, Gastritis, Colitis, Morbus Crohn

-Atemwegserkrankungen: Asthma, Sinusitis, Bronchitis

-Hauterkrankungen: Ekzeme, Psoriasis, Neurodermitis, Akne

-Gynäkologische Erkrankungen: Menstruationsprobleme, Regelbeschwerden, Unfruchtbarkeit, Zysten, Myome, Schwangerschaftsprobleme, klimakterische Beschwerden

-Urogenitale Erkrankungen: Impotenz, Prostatitis, Unfruchtbarkeit

-Kinderkrankheiten: Hauterkrankungen, Bettnässen, Hyperaktivität, Krankheiten des Verdauungssystems

-Infektiöse Erkrankungen: Erkältungen, Bronchitis, Durchfälle, akute und chronische Blasenentzündungen, HIV-Begleitsymptome

-Weitere Krankheiten: Schlaflosigkeit, chronisches Ermüdungssyndrom, Migräne, Schwindel, Tinnitus, streßbedingte Beschwerden, Depressionen, Rheuma, Konjunktivitis, alle Arten von Allergien, Durchblutungsstörungen, Verletzungen

 

Insgesamt verbessern die Arzneimittel die Lebensqualität. Viele Patienten berichten, dass sich bereits zu Beginn der Behandlung ihre Lebensenergie steigert und ihre Stimmung verbessert.


Wer kann chinesische Arzneimittel nehmen?

Chinesische Kräuter können in jedem Alter, auch von Kindern, genommen werden. Die Dosis der Rezeptur wird dem Alter und den Lebensgewohnheiten des Patienten angepasst.


Wie kommt man zu einer chinesischen Diagnose?

Die Anamnese wird nach den Kriterien der Chinesischen Medizin durchgeführt. Die Symptome und das Befinden des Patienten werden anhand dieser Theorie beurteilt. Sehr wichtige diagnostische Mittel sind die Bewertung von Puls und Zunge.

Die Behandlung wird individuell genau abgestimmt. Die Rezeptur wird meist aus mehreren Arzneien zusammengestellt, wobei sich diese in ihrer Wirkung ergänzen und unterstützen. Nur sehr selten werden einzelne Arzneien eingesetzt.


Wie lange und in welcher Form werden die Arzneimittel eingenommen?

Traditionell werden chinesische Arzneimittel in Form von Tees oder Dekokten eingenommen, das heißt, die gemischten Arzneimittel werden in Wasser 30 Minuten oder länger abgekocht.

Chinesische Arzneimittel werden auch als Fertigmischungen, in Form von Pulvern, Granulaten, selten als Pillen verschrieben.

 

Der Patient bekommt von mir detaillierte Anweisungen zur Zubereitung und Einnahme. Die Dekokte und Granulate werden täglich eingenommen. Meist erstreckt sich die Behandlung von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten, abhängig von der Schwere und Dauer der Erkrankung.

 

Der Patient wird dabei regelmäßig untersucht, anfangs 14-tägig bis monatlich, um sicherzustellen, dass die gewählte Rezeptur wirksam bleibt. Natürlich wird die Zusammenstellung der Rezeptur dem Gesundungsprozess angepasst.


Was müssen Sie vor einer Behandlung beachten?

In der Regel wird der Patient nach dem Beginn der Einnahme der chinesischen Arzneimittel eine Linderung seiner Beschwerden bemerken. In Einzelfällen kann es jedoch zu Reaktionen kommen, die dem Patienten zunächst als Verschlimmerung seiner Beschwerden erscheinen.

In Einzelfällen können auch Übelkeit, vermehrt Darmgeräusche und Blähungen auftreten. Sollte dies länger als zwei Tage anhalten, nehmen Sie mit mir Kontakt auf, um die Rezeptur noch zu optimieren, oder vorübergehend die Dosis zu reduzieren.

 

Bitte bedenken Sie, dass eine angestrebte Besserung besonders bei chronischen, also lange bestehenden Leiden seine Zeit braucht.


Andere behandelnde Ärzte informieren?

Es ist zu empfehlen, andere behandelnde Ärzte davon in Kenntnis zu setzen, dass Sie chinesische Arzneimittel verordnet bekommen haben. Auch ich frage Sie detailliert nach allen Medikamenten, die Sie bisher einnehmen. Ihre Kräuterrezeptur wird so ausgewählt, dass Wechselwirkungen mit Ihren Medikamenten nicht auftreten.

Sie sollten niemals die von anderen Ärzten verschriebenen Medikamente eigenmächtig absetzen, sondern stets in Rücksprache mit Ihren Behandlern halten.


Wie viel kostet eine Behandlung mit chinesischen Arzneimitteln?

Neben den Kosten für die Ordination müssen Sie mit 30 EUR bis über 100 EUR im Monat für die chinesischen Arzneimittel rechnen. Dies ist abhängig von der Dosierung und Zusammenstellung der Rezeptur.

Die Kosten für die Chinesische Medizin werden nicht von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen.


Sind chinesische Arzneimittel sicher?

Chinesische Arzneimittel sind ein möglicher Weg aus der Krankheit, wenn Ihre Verordnung in den Händen kompetenter Behandler liegt. Nur sie können nach genauer Diagnose die richtige Rezeptur zusammenstellen.

Von einer Selbstmedikation ist dringend abzuraten. Dies gilt selbst für so populäre Kräuter wie Ginseng. Zur Ausübung der Chinesischen Arzneimittetherapie bedarf es eines jahrelangen Studiums und großer Erfahrung.