akupunktur

Akupunktur- nicht nur Nadeln- es gibt auch Laser und Akupressur
Akupunktur- nicht nur Nadeln- es gibt auch Laser und Akupressur


Was ist Akupunktur?

Akupunktur (von lat. ACUS= Nadel, PUNGERE= stechen) steht für die Behandlung bestimmter Körperpunkte mit Nadeln. Die Akupunkturpunkte können außerdem auch durch Wärme (Moxibustion), Schröpfgläser oder Fingerdruck (Akupressur) stimuliert werden.


Woher kommt die Akupunktur?

Die Akupunktur ist Teil der Chinesischen Medizin, mit der seit mehr als 2000 Jahren viele Krankheiten erfolgreich behandelt werden (siehe auch Patienteninformation Chinesische Medizin!). Anders als die westliche Medizin beruht die chinesische Medizin auf einer ganzheitlichen Betrachtungsweise des Menschen: Sie stärkt die Selbstheilungskräfte des Körpers, seine YIN- und YANG- Kräfte und seine Grundenergie QI. Sind YIN und YANG im Gleichgewicht, der Fluss von QI harmonisch, ist der Mensch gesund. Störungen dieses Gleichgewichts führen zu Krankheit. Durch Akupunktur kann das Gleichgewicht reguliert werden.


Wie läuft die Akupunktur ab?

Nach Erhebung der Krankheitsgeschichte, Puls- und Zungendiagnose wird ein Therapieplan erstellt, indem Akupunkturpunkte für die Behandlung bestimmt werden. Sie können sich im Bereich der erkrankten Körperregion oder auch weiter entfernt vom Krankheitsgeschehen an Armen oder Beinen finden. Bei der Behandlung sitzt der Patient oder liegt entspannt auf einer Liege.


Was ist das „DE-QI-Gefühl“?

Die Akupunkturnadel wird gesetzt, was bei fachkundiger Durchführung fast schmerzfrei ist. Durch Drehen, Heben und Senken oder durch Wärme wird die Nadel zusätzlich stimuliert. Ist der richtige Punkt getroffen, spüren manche Patienten ein dumpfes bis ziehendes Gefühl, eine Wärmeempfindung oder ein Kribbeln und Ziehen. Diese Empfindung nennen die Chinesen das DE-QI-Gefühl.


Bei welchen Beschwerden kann die Akupunktur helfen?

Orthopädische Erkrankungen: LWS-Syndrom, Wirbelsäulenbeschwerden, Hexenschuss, Ischias, Osteoarthrose

 

Neurologische Erkrankungen: Kopfschmerz, Migräne, Gesichtslähmungen

 

Herz- und Kreislauferkrankungen: Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck

 

Atemwegserkrankungen: Asthma, Bronchitis

 

Psychische bzw. psychosomatische Störungen und Suchterkrankungen: Adipositas, Alkohol- und Nikotinabhängigkeit

 

Magen-Darm-Erkrankungen: Gastritis, Verstopfung, Durchfall

 

Augenerkrankungen: Glaukom, Sehschwäche

 

Allergien

 

Gynäkologische und urologische Beschwerden: Zyklusstörungen, Dysmenorrhoe, Blasenleiden, klimakterische Beschwerden

 

Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen: Schwindel, Reisekrankheit, Tinnitus, Erkrankungen der Ohren und Nasennebenhöhlen

 

Hauterkrankungen: Neurodermitis, Akne, Allergien, Herpes

 

Mit Akupunktur kann alles behandelt werden, was funktionell gestört ist. Selbst bei zerstörten Strukturen entfaltet die Akupunktur nachhaltige Wirkung: Bei der Arthrose wird der Gelenkknorpel nicht erneuert, aber der Schmerz gelindert; beim Schlaganfall werden die zerstörten Nerven nicht wieder hergestellt, aber die erhalten gebliebenen Funktionen gestärkt.


Wie viele Akupunktursitzungen sind notwendig?

Bei akuter Erkrankung werden Akupunktursitzungen relativ häufig durchgeführt (bis zu einmal täglich), bei chronischer Erkrankung meist zweimal pro Woche. Eine Sitzung dauert zwischen 20 und 45 Minuten. In der Regel sind bei akuten Erkrankungen 5-10 Sitzungen, bei chronischen 10-20 Sitzungen erforderlich. Eine Auffrischbehandlung kann erforderlich sein.


Gibt es auch andere Formen der Akupunktur, außer Nadeln?

Es gibt sehr unterschiedliche Formen der Akupunktur. In der klassischen Körperakupunktur werden die Akupunkturpunkte auf den Hauptmeridianen behandelt, die über den ganzen Körper laufen. Bei massiver Angst vor Nadeln gibt es auch Alternativen, wie etwa die Schröpfbehandlung, die Laserakupunktur oder die Akupressur.

 

Bei der Ohrakupunktur projiziert sich der Körper auf Zonen und Punkte am Ohr, bei der Triggerpunktakupunktur behandelt der Arzt schmerzhafte Punkte in der Muskulatur.


Welche Nebenwirkungen gibt es in der Akupunktur?

Nebenwirkungen treten bei korrekter Durchführung kaum auf. In manchen Fällen kann es zu Kreislaufreaktionen oder vorübergehender Verschlimmerung der Beschwerden kommen. Infektionen sind bei Verwendung von Einmalnadeln nicht zu befürchten.


Zahlt die Krankenkasse die Akupunktur?

Teilweise werden von den Krankenkassen, vor allem den Privatversicherungen, die Kosten für Akupunkturleistungen in unterschiedlicher Höhe übernommen.


Wirkt die Akupunktur?

In zahlreichen experimentellen Studien ist die Wirkung der Akupunktur nachgewiesen worden. Es ist bekannt, dass die Akupunktur über Nervenbahnen auch in entfernten Körperregionen wirksam sein kann. An der Wirkung sind unter anderem Endorphine, körpereigene Opiate, beteiligt. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Schmerzlinderung. Die Akupunktur beeinflusst auch innere Organe, Schmerzen, das Immunsystem und psychische Prozesse.